… und wie genau geht das jetzt?

Das ist die Frage. Wie kann es gelingen, in komplexen Situationen mit mehreren Beteiligten zu gemeinsamen Ergebnissen zu kommen? Probleme zu lösen, die alle angehen? Entscheidungen zu treffen, die von allen mitgetragen werden können? Vielleicht sogar Ideen zu entwickeln, die für alle von Vorteil sind?

Es gibt den Spruch: Ein Kompromiss ist es dann gut, wenn alle unzufrieden sind. Und bei Gericht gilt ja leider sehr häufig: die eine Seite ist super zufrieden - und die andere am Boden zerstört. Beides führt nicht gerade dazu, dass die erarbeiteten oder erstrittenen Ergebnisse lange halten.

In einer Mediation gibt es die sogenannten "Phasen" - mal werden fünf genannt, mal sechs. Und eigentlich unterscheiden diese sich nicht grundlegend von den Schritten, die alle Planer durchlaufen, wenn sie sich einem neuen Projekt nähern.

Von der Auftragsklärung über die Themensammlung, die Klärung der (zum Teil gegensätzlichen) Positionen bis zur Formulierung der grundlegenden Interessen und Bedürfnisse. Und daraus gilt es dann ein funktionierendes Ganzes zu gestalten.

Das ist die Systematik. Konkret finden wir Mediatorinnen allerdings sehr unterschiedliche Situationen vor. Und daraus leiten wir dann unterschiedliche Herangehensweisen ab: Den Knoten zu entwirren - nur nicht ziehen! Ganz vorsichtig aufdröseln. Den Stein, der jemanden im Magen liegt, müssen wir auflösen, zerkleinern. Zu kleinen Brocken machen, die dann eher verdaute und eingebaut werden können. So gelingt sogar die Quadratur des Kreises.

Es geht "nur um die Sache", meistens Geld. Hier hilft häufig das Systemische Konsensieren (in einer weiteren Folge mehr dazu). Die Emotionen kochen hoch? Ich zitiere an diesem Punkt gerne Jupp Heynckes, der seine Aufgabe als neuer Trainer beim FC Bayern beschrieben hat mit "entspannen und Ruhe reinbringen".  Und wenn alles durcheinander geht? STOP : stop, think, organize yourself, proceed.

Zusammengefasst: Mediation ist keine Zauberei. Mediation arbeitet mit einer klaren Struktur, vielen Tools und mit viel Vertrauen in die Fähigkeit von Menschen, komplexe Aufgaben und Probleme gemeinsam nachhaltig zu lösen. Die Erfahrung zeigt: es funktioniert. Auch wenn es am Anfang meist nicht so aussieht.

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