Von den Klassiker lernen

Wir Mediatorinnen und Mediatoren lernen in unserer Ausbildung von vielen klugen Menschen aus den unterschiedlichsten Fachgebieten. Und wir lernen jeden Tag dazu, in der konkreten Zusammenarbeit mit Menschen, der Diskussion mit Kollegen und der Auseinandersetzung mit vielfältigen theoretischen Grundlagen. Dies alles greift ineinander und jeder Einzelne von uns stellt sich den eigenen Werkzeugkoffer zusammen.

Eine Grundlage, auf die wir alle zurückgreifen, ist sicher "Das Harvard Konzept" von Fisher, Ury, Patton. Ein echter Klassiker der Verhandlungstechnik. Vor 40 Jahren, 1981, geschrieben für Menschen, die miteinander verhandeln und dies mit einer kooperativen Grundhaltung tun wollen. Den Spruch "Vertrag kommt von vertragen" habe ich das erste Mal von einer sehr erfolgreichen Juristin gehört - er begleitet mich bis heute.

Und zum Vertragen gehören einige methodische Grundlagen, die in diesem Buch sehr klar beschrieben werden:

1. Menschen und Probleme getrennt voneinander behandeln

2. Auf Interessen konzentrieren, nicht auf Positionen

3. Entwickeln Sie Entscheidungsmöglichkeiten (Optionen) zum beiderseitigen Vorteil

4. Bestehen Sie auf der Anwendung neutraler Beurteilungskriterien.

Klingt recht einfach - ist es nicht immer. Insbesondere, wenn es um Problem- und Konfliktlösung geht, wenn die Sichtweisen und Interessen sehr unterschiedlich und die Fronten vielleicht schon verhärtet sind. Wie gelingt es in diesen Situationen, in der Sache kontrovers jedoch menschlich anständig und fair miteinander zu diskutieren? Was sind die tatsächlichen treibenden Interessen (und Bedürfnisse), die sich hinter den nach außen vertretenen Positionen verbergen? Wie entwickeln wir Lösungsoptionen, die von allen Beteiligten getragen werden können? Und was sind denn tatsächlich neutrale Beurteilungskriterien?

Viele Fragen, viele Antworten, viele Chancen.

Zurück